von Patricia Hangl
•
13. Juni 2023
Oftmals sind wir selbst diejenigen, die unser eigenes Glück verhindern, ohne es zu wissen oder es nicht wahrhaben wollen. Stell dir vor, du würdest jeden Morgen mit einem strahlenden Lächeln aufstehen und die Welt mit offenen Armen empfangen. Du würdest dein Leben lieben, dich über die kleinen Dinge freuen und jeder Herausforderung mit Gelassenheit begegnen. Deine positive Energie würde dich in die Arbeit begleiten und deine Kollegen fast neidisch machen, weil du jeden Tag so gut drauf bist. Wie wäre es, wenn du jeden einzelnen Tag in deinem Leben mit einem wunderbaren Gefühl durch die Welt gehen würdest und deine Ausstrahlung die Menschen regelrecht mitreißen würde? Auf einmal könntest du frei und unbeschwert über die Herausforderungen kommunizieren, die sich in deinem Leben zeigen, denn tief in deinem Inneren weißt du, dass es für alles eine Lösung gibt und du voller Vertrauen bist. Anders sein! Wie würde sich dein Leben verändern, wenn du dich tatsächlich so glücklich und frei in deinem Inneren fühlst, anstatt nur nach außen hin ein Bild von dir zu präsentieren, das in Wirklichkeit gar nicht existiert? Nur die Menschen, die dich wirklich gut kennen, würden den Unterschied bemerken. Warum fällt es so vielen von uns schwer, den Weg zum "glücklich sein" einzuschlagen? Haben wir Angst davor, anders zu sein als die anderen? Ja, genau das könnte der Grund sein. Du würdest dich nicht mehr über das Wetter beklagen, wie alle anderen es tun, weil es dir egal ist und du es so nimmst, wie es kommt. Du würdest dich nicht über körperliche Wehwehchen beklagen, weil du sie akzeptierst oder vielleicht sogar keine hast, weil du dich einfach nur gut fühlst . Es gäbe keinen Grund zum Jammern, sei es wegen Geldmangel, weil der Chef dich mal wieder schlecht behandelt hat oder dein Partner oder deine Partnerin etwas getan hat, das dich verletzt hat. Du würdest dich nicht über deinen Körper beschweren, sondern ihn liebevoll akzeptieren , so wie er ist. Und wenn du etwas ändern möchtest, würdest du es einfach tun. Du würdest nicht über deine Arbeitskollegen oder Nachbarn lästern, weil es dir einfach egal wäre, was andere mit ihrem Leben anstellen. Werden Menschen aus meinem Leben gehen? Doch was würde dann geschehen? Über was würdest du mit den Menschen sprechen? Würdest du nicht mehr zur Gemeinschaft der Jammernden gehören, der Menschen, die sich ständig beschweren und mit sich und ihrem Leben unzufrieden sind? Könnte es sein, dass du Bedenken hast, allein dazustehen, weil Menschen vielleicht neidisch auf dich sein könnten? Man würde über dich sagen: "Das ist doch nicht normal, so glücklich zu sein." Oder: "Oh nein, die Person ist immer so gut drauf! Die hat bestimmt keine Sorgen! Vielleicht würden manche sogar ein wenig Neid empfinden, während sie dich bewundern und sich wünschen, dass sie genauso sein könnten wie du. Aber frage dich, ob du das Gefühl hast, dass die Menschen in deinem Umfeld sich wirklich mit dir freuen würden, wenn du überwiegend glücklich und voller Leichtigkeit wärst. Oder hast du das Gefühl, dass sie dir irgendwann nichts mehr erzählen möchten, weil sie denken, dass du ihre Probleme sowieso nicht verstehst? Vielleicht fürchtest du sogar, dass du Liebe und Zuneigung verlieren könntest, weil du nicht mehr derjenige oder diejenige bist, um die sich alle kümmern sollten. Fehlt es dann an Aufmerksamkeit, weil es dir immer prima geht? Das unbeschwerte Kind sein! Dieses Glücklichsein, dass wir vielleicht noch aus unserer Kindheit kennen, sind Momente, die uns im Gedächtnis bleiben. Unbeschwerte und glückliche Augenblicke, die wir erfahren haben. Doch je älter wir werden, desto schwerer fällt es uns, das Glück zu definieren . Irgendwann erinnern wir uns nur noch verschwommen daran, wie es sich anfühlt, wirklich glücklich zu sein. Dennoch haben wir uns auch als Kinder oft "verbiegen" müssen, um unsere Eltern glücklich zu sehen. Wir waren das brave Kind oder haben zumindest versucht, es zu sein, denn wenn unsere Eltern glücklich waren, waren auch wir glücklich. Wie oft versuchst du andere glücklich zu machen und hast selbst das Gefühl, dass du dir gerade eine Maske aufsetzt? Doch weißt du, glücklich zu sein ist eine Entscheidung, eine Wahl, die du treffen kannst . Eine Wahl, dich für dich selbst zu entscheiden und die Meinungen und Bewertungen anderer einfach mal als "interessante Ansicht" abzutun. Gleichzeitig kannst du auch für andere eine "interessante Ansicht" sein, indem du dich aus dem bewertenden Denken herauslöst. Was kommt nach dem großen Glück? Als Heilpraktikerin habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass meine Patienten es sich nicht erlauben, glücklich zu sein, aus genau den genannten Gründen. Und auch ich selbst kenne dieses Gefühl nur allzu gut. Oft denke ich, dass es nicht sein darf, dass ich absolut glücklich bin, weil es scheinbar keine Steigerung mehr geben kann. Und dann schleicht sich die Angst ein, dass dieses wundervolle Glück nicht von Dauer ist und der nächste Schlag schon bald kommen wird. Diese Gedanken sind interessant, findest du nicht? Sie entspringen alten Erfahrungen, die tief in uns verwurzelt sind und aus denen wir immer wieder neue Realitäten erschaffen. Es ist ein bisschen wie ein Placebo-Effekt-Moment, aus dem wir unsere Zukunft formen. Denn wenn wir aus der Angst heraus kreieren, wird diese Angst auch Realität.