- Authentizität ja oder nein
- Authentizität muss nicht sein
- Sie ist kein Allheilmittel
- Authentisch sein geht nicht immer
- Aber nicht gelebte Authentizität könnte Dir auf die Füße fallen
- Gelebtes authentisch sein könnte ein Wegbereiter für mehr Lebensglück sein
- Authentizität kann Dir helfen Dich besser zu verstehen
- Oder du lernst Dich besser zu verstehen und kannst dadurch authentischer sein
- Sie möchte Dich Dein ganzes Leben begleiten, erkenne und lebe sie
- Authentizität macht die Menschen transparenter, unverfälschter und wertvoller
Authentizität, mittlerweile zum Modewort geworden, dass man in fast jedem Coaching Angebot findet. Für mich aber trotzdem ein Wort bzw. eher eine Lebenseinstellung, die erstrebenswert war und immer noch ist.
Auf mein Leben zurückblickend, dass nun doch schon eine Weile währt, kann ich sagen, dass es mir oft schwer gefallen ist authentisch zu sein. Dass ich zur rechten Zeit eine Maske auf hatte und mich verbogen habe, weil es die Situation in dem Moment gefordert hat. Weil ich bedenken hatte meine Wahrheit zu sagen, um meine Schwächen nicht zu zeigen oder Menschen nicht vor den Kopf zu stoßen. Auch hatte ich Angst davor, geliebte Menschen könnten mich „verlassen“, wenn ich mich zeige in all meiner Größe, mit meinen Hirngespinsten, in meiner Spiritualität oder wenn ich Nein sage.
Werden wir zu angepassten Menschen erzogen?
Ist es nicht so, dass wir so erzogen werden, dass wir in diese Gesellschaft passen und uns gelehrt wird, wie wichtig es ist was andere über uns denken? Das wir uns ja richtig verhalten, nicht auffallen und vor allem ins System passen.
Nicht authentisch zu sein bzw. angepasst zu sein, macht den Umgang mit anderen Menschen oftmals leichter. Wir denken oft, Stress ließe sich vermeiden, wenn wir nicht offen aussprechen was wir eigentlich möchten.
Ob wir nun authentisch leben und unsere Bedürfnisse nach außen bringen oder uns lieber den Umständen anpassen und dementsprechend verhalten, was zählt ist, wie es uns dabei geht.
Wenn es uns gut damit geht, uns einzufügen in unser Umfeld und immer den Erwartungen der anderen zu entsprechen, wunderbar! Dann braucht es keine Sinnsuche und das Leben kann doch in Ruhe dahinfließen.
Wenn wir aber merken, wir handeln entgegen unserer inneren Stimme und diese wird immer lauter, dann wird es Zeit für uns authentisch zu werden.
Das Selbst erkennen
Selbsterkenntnis ist für mich eine Voraussetzung, um authentisch zu sein und danach zu handeln. Wie denke und fühle ich, welche Bedürfnisse und Werte habe ich und handle ich meinen Überzeugungen entsprechend.
Wenn ich mich nicht mehr vom Außen bestimmen lasse und meinem Gefühl und Herzen folge, bin ich für mich gesehen authentisch. Für mich ist es wichtig meine Meinung klar zu kommunizieren und auch dazu zu stehen. Aber ich durfte auch lernen damit umzugehen, wenn mein Gegenüber meine Meinung dann nicht geteilt hat.
Auch die Selbsterkenntnis, mich nicht zu verurteilen, wenn ich einen Fehler gemacht habe und mich so anzunehmen wie ich bin, hat für mich etwas mit authentisch sein zu tun. Mir meine Schwächen einzugestehen und diese zur rechten Zeit auch nach außen zu kommunizieren, wenn ich das Gefühl habe, dass Menschen mich nur als starke Frau sehen, die nicht so leicht etwas erschüttert. Den anderen auch zeigen, dass ich den Weg in meinen Selbstwert gerade mal kurz verlassen habe, um mich wieder zu kalibrieren.
Das Erkennen über die Jahre, dass ich sehr gut fühlen kann, was in anderen Menschen vorgeht, in Momenten, in denen sie sich schwach und unzulänglich fühlen. Ganz ohne die Maske der Stärke, die gerne mal nach außen hin aufgesetzt wird, um ja zu verbergen was tief im Inneren vor sich geht.
Die Selbsterkenntnis, dass ich sagen darf, wie ich mich fühle, ohne das Gefühl zu haben der andere findet das nicht gut, oder ich könnte sogar seine Zuneigung verlieren, wenn ich authentisch bin.
Authentizität schafft Verbindung
Eine gute Verbindung mit anderen Menschen ist meiner Meinung nach nicht möglich, wenn ich nicht authentisch bin. Ich fühle es, wenn jemand ein Spiel spielt und ein anderer fühlt, wenn ich mich nicht so zeige wie ich bin. Oft nur unbewusst und nicht greifbar. Aber wer nur ein bisschen empathisch ist, spürt wenn ein Mensch sich hinter einer Maske versteckt.
Ehrlichkeit wärt doch noch am längsten!
Ehrlich sein, vor allem mit sich selbst, hilft immens weiter auf dem Weg in die Authentizität. Ehrlichkeit im Umgang mit einem anderen Menschen bringt uns nicht immer nur Konfrontation und Probleme. Ein ehrliches Auftreten zeugt von Mut und Stärke, mich so zu zeigen wie ich bin. Und wenn ich mit mir selbst ehrlich bin und anfange das zu leben, was ich wirklich möchte und wonach sich mein Herz sehnt könnte ich authentischer nicht sein.
Für mich persönlich ist es auch wichtig, ehrlich und authentisch zu sein in meiner Spiritualität. Mich nicht ständig von Menschen in die Eso Ecke setzen zu lassen, sondern klar zu kommunizieren was es für mich bedeutet ein spiritueller Mensch zu sein.
Lat. Spiritus, der Geist, heißt nichts anderes für mich, als ein tieferes Verständnis für mich und die Welt zu erlangen. Spirituelle Entwicklung bedeutet, meine Wahrnehmung zu verändern und mich weiter zu entwickeln. Ich konnte lange Zeit nicht authentisch sein in meiner Spiritualität, weil ich das Gefühl hatte die Menschen belächeln mich. Heute weiß ich, dass Dinge für die Menschen befremdlich sind, die sie nicht mit ihrem Verstand erklären können.
Authentisch sein in der Partnerschaft
Authentisch sein heißt auch mich z.B. in meiner Partnerschaft abzugrenzen. Das heißt die Gefühle meines Partners, die ich spüre bei ihm zu lassen. Mich nicht dafür verantwortlich zu fühlen, wenn mein Partner gerade mal schlechte Laune hat oder nur etwas nachdenklich ist, sondern bei mir, in meiner Energie zu bleiben. Das heißt auch mich nicht zu verbiegen für den anderen, um ihn glücklich zu machen. Und nicht von ihm zu erwarten, dass er mich glücklich macht. Auf einem gemeinsamen Weg, das Glück und die Zufriedenheit in uns selbst zu finden und dadurch miteinander zu wachsen auf eine authentische, ehrliche Weise.
Rollenspiele in der Authentizität
Authentisch zu sein kann aber auch bedeuten, dass man sich in verschiedenen Rollen unterschiedlich verhält. Bevor ich Heilpraktikerin wurde habe ich viele Jahre in einer Unternehmensberatung gearbeitet. Dort mein spirituelles Wesen zum Ausdruck zu bringen wäre für meinen Job eher hinderlich gewesen. Da ging es um Fakten, um Funktionieren und um rationale Entscheidungen. Aber auch in dieser Rolle konnte ich zumindest zum Teil authentisch sein mit meiner sozialen, kommunikativen Art und meiner Herzenswärme, die oft dabei geholfen hat, verzwickte Situationen zu entkräften.
Wir sind als authentische und wertvolle Wesen geboren
Von Geburt an sind wir wertvolle Wesen. Meist erkennen wir das nicht, weil wir bereits als Kinder so konditioniert werden, dass wir in diese Gesellschaft passen. Um authentisch zu sein, müssen wir uns selbst gut kennen, unsere Gedanken, Emotionen und Bedürfnisse bewusst wahrnehmen. Erkennen, wenn wir vom Außen bestimmt werden und wann wir uns von den Erwartungen anderen Menschen leiten lassen. Wir sollten bereit sein, uns zu zeigen und uns mitzuteilen, das ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen von statten geht. Und er ist nicht ganz einfach, es erfordert Arbeit uns wirklich kennenzulernen und für uns einzustehen.
Unsere Befürchtungen sind oft ein Hindernis, um wahrhaft authentisch zu sein und authentisch zu leben. Was denken die anderen von mir? Halten die mich für nerdig, konservativ, durchgeknallt, anarchisch oder einfach nur für total bescheuert? Verliere ich die Zuneigung mir wichtiger Menschen, wenn ich sage was ich denke und mich so verhalte wie ich wirklich bin? Muss ich vielleicht auch Konsequenzen fürchten, wenn ich meinem Chef sage, was ich von dem Projekt wirklich halte. Was passiert, wenn ich meinem Partner sage was mich schon seit Jahren stört oder ihn gar verlasse, weil ich ihn einfach nicht mehr liebe.
Kann jeder Authentizität leben?
Es gibt sicherlich auch viele Menschen, die ihre Authentizität, ihr so sein, vollkommen ausleben ohne Gedanken darüber, was andere über sie denken könnten. Bewundernswert für mich, ich habe einige Zeit gebraucht, um dahin zu kommen, das zu sagen was ich wirklich denke, frei von Bedenken, das ich damit etwas falsch machen könnte. Und nicht immer gelingt es mir vollständig authentisch zu sein. Aber jeden Tag aufs Neue gewinne ich Einsichten, das mir das Sein, mein Sein, in dem wie ich bin und wer ich bin, Türen öffnet und Menschen zu mir bringt, die mich genauso wollen. Die, gerade weil ich so bin, Vertrauen zu mir haben und mich auch vor allem als Therapeutin schätzen. Menschen, die Unterstützung suchen und diese bei mir finden. Und auch das gibt mir das Gefühl ich darf so sein wie ich bin. Ich kann es nicht allen Menschen recht machen und das ist auch nicht mein bestreben. Die Menschen, die mich wertschätzen und gerne mit mir zusammen sind, die Menschen, die in meine Praxis kommen und auf meine Unterstützung vertrauen bekommen auch meine Wertschätzung, Aufmerksamkeit und mein authentisches Sein.
Der Kern unserer unterdrückten Authentizität liegt meist in der Angst vor Ablehnung und einem mangelnden Selbstwertgefühl, weil wir im Laufe unseres Heranwachsens gelernt haben, dass wir nicht gut sind so wie wir sind. Wir mussten immer den Erwartungen anderer entsprechen. Aber das ist ein Fehler in unserem System. Wir dürfen beginnen unser authentisches Ich anzunehmen und zu leben.
Viele, viele Gedanken, die in unserem Hirn kreisen. Und viele “Ängste“ die sich in unserem Inneren tummeln was wäre, wenn…ich einfach so bin wie ich bin...
Ich sage einfach mal machen und dann sehen wir schon wie unsere Umwelt auf uns reagiert. Frei von Gedanken, die uns zurückhalten.
Herzensgrüße
Patricia